Klassentreffen Grundschule – The Next Generation

Als ich auf Facebook zu dem Event „Klassentreffen Grundschule“ eingeladen wurde, war mein erster Gedanke: Das erste Klassentreffen…bist du wirklich schon so alt?? Dass man solche Gedanken bereits mit 18 hat, ist irgendwie bedenklich. Nachdem ich also genügend Faltencreme aufgetragen hatte, bewegte ich mich in Richtung Klassentreffen-Treffpunkt. Schultafel_152333

Ein paar meiner ehemaligen Klassenkameraden hatten unsere Klassenlehrerin eingeladen, die auch tatsächlich kam. Wir waren uns da vorher gar nicht sicher gewesen, denn wer gibt sich schon gerne freiwillig mit unserer Klasse- achso…wir sind ja alle ein wenig erwachsener geworden seit der Grundschule. Nicht alle, aber immerhin die meisten. Wiedererkennen konnte man sie alle. Auch unsere Klassenlehrerin sah aus wie damals, obwohl sie immerhin acht Jahre älter geworden war. Allerdings hatte ich sie nicht ganz so ruhig in Erinnerung, sondern fröhlicher, immer lächelnd. Und den Grund dafür haben wir auch gleich erfahren.

„Wisst ihr, ihr seid der letzte normale Jahrgang gewesen. Die Klassen nach euch sind immer schlimmer geworden. Die sind auf die Toiletten geklettert, haben Wände beschmiert und hatten absolut kein Benehmen mehr.“

Na, immerhin sind wir nicht die einzigen, denen das aufgefallen ist! Kommt uns das nur so vor, oder werden die Schüler wirklich immer respektloser? Was jedenfalls stimmt: Wir hatten damals noch Angst vor den „Großen“ und haben sie nicht mit einem „Geh mal weg da!“ aus dem Weg geschoben; wir haben uns nicht mal getraut, in der Pause in ein Klassenzimmer der Zwölftklässler zu gehen, wenn wir dort was vergessen hatten, geschweige denn mitten im Unterricht ohne eine Entschuldigung ins Zimmer zu platzen; wir fühlten uns als Fünftklässler nicht als die „absoluten Ober-Kings“. Meinungen dazu?

Liebe Grüße,

Miss B

PS: Weil es in den Kommentaren erwähnt wurde…ich bin schon ein bisschen älter als 18. Das Klassentreffen ist jetzt schon ein Weilchen her.

Eine Pause aus Schülersicht – Grundschule

Eine ganz normale Pause aus Schülersicht: Grundschule

Wir werden alle auf den Hof geschickt. Mini Miss B. hat aber keine Lust auf raus gehen und macht extra gaaaanz laaaaaaaaaangsaaaaam beim Anziehen. Dann geht sie noch mal aufs Klo,die beste Freundin kommt natürlich mit. Die beiden bekommen so langsam Angst, weil die anderen schon alle draußen sind und sie schon fünf Minuten der Pause drinnen vertrödelt haben. Jetzt bloß nicht von der Aufsichtslehrerin erwischen lassen! Uff, geschafft. Schnell ein paar bekannte Gesichter suchen, bevor man noch von einem der Großen umgerannt wird. Mini Miss B. und beste Freundin rennen über den Hof zu den anderen Mädchen. lv5us

„Mini Miss B. und ihr Schoßhündchen sind auch endlich da!“ Mini Miss B. streckt die Zunge heraus.

Zuerst werden Diddl-Blätter heraus geholt und ausgetauscht. Dann beginnen die fünf Mädchen, Gummitwist bzw. Hickelkasten, dieses Spiel mit dem Stein und dem Hüpfen, zu spielen, werden aber jäh unterbrochen als sich die doofen Jungen anschleichen – iiiiiih, Jungen!! Eine Hetzjagd beginnt.  Die Mädchen flüchten, die Jungen rennen hinterher und versuchen, sie zu fangen. Die Mädchen verstecken sich hinter einer Lehrerin, die fast umgerissen wird und gar nicht weiß, wie ihr geschieht, als die Bande Jungen auf sie zu stürzt. Kurz vor ihr kommen sie zum Stehen. „Rückzuuuuug!“

Ha, Sieg für die Mädchen!

Die Lehrerinnen bewegen sich in Richtung Eingangstüren – Zeichen zum Reingehen. Auch diese Pause wurde irgendwie erfolgreich überlebt.

Liebe Grüße,

Miss B.

Technik, die (sowohl Praktikantin als auch Lehrerin) begeistert

Eine kleine Anekdote von meinem letzten Praktikum:

Wenn die Computer in der Schule (mehr als üblich) spinnen, dann legt sich das nicht nur auf die Nerven der Informatiklehrerin, sondern auch auf die der Schüler, die sie unterrichtet. Denn wenn die Technik schon eine halbe Stunde braucht, um sich nur hochzufahren, bleibt nicht einmal mehr genug Zeit, um das zu schaffen, was man in der Stunde eigentlich machen wollte mit den Kindern, geschweige denn Zeit für das Spielen der geliebten Online-Spiele, das den Kindern sonst immer nach Erfüllung des Arbeitsauftrages vergönnt ist. Unbenannt

Miss B. und die Lehrerin sitzen also eine halbe Stunde flehentlich vor den Computern und reden gut auf sie ein, in der Hoffnung, dass sie unsere Bitten, doch endlich hochzufahren, erhören. Aber natürlich Pustekuchen! Nebenbei versuchen wir noch, die Kinder in Schach zu halten, denn eine dritte Klasse sitzt ja keine halbe Stunde still auf ihren Plätzen und starrt auf blaue Windows-Bildschirme.

Als einige, wenige dann endlich doch hochgefahren waren, verkündete die Lehrerin: „Wartet bitte noch, bevor ihr eure Passwörter und Namen eingebt! Die alten Passwörter funktionieren nicht mehr, die wurden in den Ferien gelöscht. Ihr müsst euch dann neue machen.“

Die Ansage schien zu einem Ohr rein und zum anderen raus gegangen zu sein, und eine Minute später riefen die ersten: „Ich komm hier nicht rein! Das geht nicht. Da steht „Passwort ungültig“.“

Und andere hatten das Wörtchen „dann“ überhört und riefen den anderen dazwischen: „Jetzt geht hier gar nichts mehr. Ich hab ein neues Passwort gemacht, aber das wollte der nicht.“

Da wir nur zu Zweit waren (schon eine Person mehr als normalerweise…), hatten wir Probleme, den Rufen hinterher zu kommen, denn die lieben Kleinen geben dann ja auch keine Ruhe, sondern rufen gemeinschaftlich, noch lauter: „Guck doch mal!“, was die Lehrerin ignoriert hat. Da ich ihr als Praktikantin nicht in den Unterricht hinein pfuschen wollte, habe ich, trotz langsam stärker werdender Kopfschmerzen, auch nichts gesagt.

Als dann endlich alle versorgt und alle Computer hochgefahren waren, sollten sich alle ein neues Passwort anlegen und das dann gleich irgendwo aufschreiben und der Lehrerin sagen, die ihre Schäflein ja kennt und weiß, dass die Passwörter sonst beim nächsten Mal Anmelden längst vergessen gewesen wären. Alle Schüler tragen ihre Namen ein, geben ein neues Passwort ein und…bei allen kommt das Gleiche: „Name oder Passwort ungültig“.

Nach ein wenig Herumprobieren, was nichts bringt, geht die Lehrerin auf die Suche nach dem Computer-verantwortlichen Lehrer. Manche Computer haben sich inzwischen aufgehängt und die Kinder hauen wie wild auf den Tasten herum, wovon ich sie nur mit Mühe abbringen kann. „Die Frau D. sagt da auch nie was, wenn wir das machen!“

Fünf Minuten später kommt die Lehrerin wieder ins Zimmer, einen anderen Informatiklehrer hinter sich her ziehend. Der guckt sich das Problem an und meint: „Die Namen sind auch anders jetzt. Da dürfen die nicht mehr ihre vollständigen Namen eintragen, sondern so abgekürzt.“ Er erklärt der Lehrerin, wie das Ganze funktioniert und geht wieder. Erneuter Versuch. Jetzt klappt alles. Die Lehrerin geht mit Stift und Zettel herum und will die neuen Passwörter von allen aufschreiben. Drei Schüler haben die mittlerweile wieder vergessen. Bei einer Schülerin hat sich der Computer wieder aufgehängt und da sie ca. hundert Mal auf den Internet Explorer geklickt hat, öffnet sich dieser ein paar Minuten später in genau der Anzahl Fenstern, was den Computer natürlich noch mehr verlangsamt, sodass gar nichts mehr geht. Mittlerweile ist von den zwei Unterrichtsstunden noch eine viertel Stunde übrig geblieben. Die Lehrerin schreibt für die anderen den Arbeitsauftrag an das Whiteboard, während ich mich um die Schülerin mit den hundert Internet Explorer-Fenstern kümmere.

Noch fünf Minuten. Die Lehrerin bittet die SuS, ihre Dateien abzuspeichern und Computer herunterzufahren. „Was? Kein Spiel heute? Das ist voll unfair!“ rufen die Schüler aus allen Ecken und protestieren.

Bei den nächsten Klassen dasselbe. Ich weiß: Ich werde niemals Informatiklehrerin.

Liebe Grüße,
Miss B.

Alte Peinlichkeiten 2 – Immer noch von Tests, Klassenarbeiten und anderen Katastrophen

Weiter geht’s mit Englisch, 5. Klasse (natürlich besonders witzig für mich aus jetziger Sicht, da ich das bald selbst unterrichten werde).

  • 1.

„What’s your from?“

Es ist für mich heute absolut nicht mehr zu erschließen, wieso ich “Woher kommst du?” so übersetzt habe.

  • 2.

o5djiv

Das hier steht total unmotiviert am Rand einer Arbeit. Ich habe absolut keine Ahnung, was ich damit sagen wollte oder, warum ich das da hin geschrieben habe. Aber meine Lehrerin scheint es ganz in Ordnung gefunden zu haben.

  • 3. In einer Arbeit:

Ich schreibe: „My favourite teacher is Mrs. Z.” (*schleimschleim*)

Lehrerin schreibt daneben: “Thank you very much.”

Und tadaaa, ich hatte eine 1 auf die Arbeit!

  • 4.

„I’ve got a house and a nice garden with a lot of boum’s.“

„Boum’s“ klang mit 11 Jahren sicherlich logischer als “trees”…

  • 5.

„Do you buy your clothes in boutiques? – Yes, I do. I buy boutiques.”

Warum nur Kleidung kaufen? Warum nicht gleich die ganze Boutique!?

Liebe Grüße,
Miss B.